Gefangen by Bärbel Muschiol

Autor:Bärbel Muschiol [Muschiol, Bärbel]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955734909
Herausgeber: Klarant Verlag
veröffentlicht: 2013-03-06T23:00:00+00:00

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Laut, grell und verzweifelt. Der Schrei einer Frau hallt durch die Kellerräume des Gebäudes 113 Jane St. in New York. Ohne zu zögern rennt Spezial Agent Brandon Long durch die Tiefgarage, mit seiner 9mm Automatik ist er mehr als bereit den Verantwortlichen für all das Leid, den tödlichen Schuss zu verpassen. Seiner Ansicht nach, gehören Monster, die ihren Mitmenschen, vor allem wehrlosen Frauen das antun, sofort erschossen. Das System hinkt, und er hat keine Probleme damit, seinen Teil zur Gerechtigkeit beizutragen. Mit Schwung reißt er die Stahltür auf, nicht darauf bedacht sich selber zu sichern. Alles was in dieser Sekunde für ihn zählt, ist es. die Frau ausfindig zu machen, die er gerade schreien hören hat. Automatisch erfasst sein Verstand die Situation. Zwei männliche Tatverdächtige und eine regungslose Frau. Seine Hand, die eins mit der Waffe geworden ist, visiert Senator McLean. Mit seiner linken Hand greift er nach seinem Funkgerät und gibt seine Position durch. In solchen Momenten kennt er kein Zögern, keine Angst und keine Unsicherheit. Alles was zählt ist die Beseitigung der Gefahrenquelle – rational und eloquent! „Auf den Boden, Hände auf den Hinterkopf und das Gesicht in den Dreck!“

Völlig perplex befolgen die zwei Tatverdächtigen seinen Befehl.

Doch sein Instinkt sagt ihm, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt ist. Dafür hat er schon zu viele Männer verhaftet zu viele Kugeln verschossen. Routiniert und ruhig, fesselt er die Hände des Handlangers und des Senators mit Kabelbindern. Seit Jahren verzichtet er der Einfachheit halber auf den Gebrauch von Handschellen. Gerade als Brandon sich um den Senator kümmern will, sieht er aus dem Augenwinkel, wie dieser mit seiner Hand eine Waffe aus seinem Hosenbund zieht. Schnell und kühl, dreht Brandon sich um seine eigene Achse, passgenau landet seine rechte Handkante auf der Schläfe des Senators. Ohne einen Mucks von sich zu geben, sackt dieser bewusstlos zusammen und rührt sich nicht mehr. Wenn er nicht ausgerechnet ein Senator gewesen wäre, hätte Brandon ihn einfach abgeknallt. So aber… Das wäre ihm ganz eindeutig zu viel Papierkram gewesen! Ganz davon abgesehen, das es in der Chefetage nicht gerne gesehen wird, wenn sich die Presse auf das Department stürzt… Was fraglos der Fall gewesen wäre.

Nachdem die zwei Gefahrenquellen schnell und effizient ausgeschaltet worden sind, hat er endlich die Möglichkeit sich um die fast nackte, bewusstlose Frau zu kümmern, die auf dem Boden liegt. Nach einem ersten Blick, erwacht die Mordlust in ihm. Scham über sein eigenes Geschlecht steigt in ihm hoch. Was empfinden Männer nur dabei, wenn sie wehrlose Frauen so zurichten? Sie vergewaltigen und verletzen? Routiniert überprüft er ihren Puls, zieht seine Jacke aus und bedeckt damit ihren Körper. In wenigen Minuten wird es hier nur so vor Agenten wimmeln und nicht jeder muss ihren entblößten Körper und ihre Verletzungen zu sehen bekommen. Eines ist er sich sicher, Ethan wird nicht mehr zu stoppen sein, wenn er sie so zugerichtet zu sehen bekommt. Mit einem letzten Blick auf die Frau steht er auf und gibt 0/28 in das Funkgerät. Eine interne Abkürzung für: 0 – Opfer gefunden und 28 - Gefahr ausgeschaltet.

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